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Hochsensitivität - altbekannt und neu zugleich

Wenn wir von Hochsensitivität sprechen, kann sich in der momentanen Bevölkerung kaum jemand etwas darunter vorstellen. Um Licht ins Dunkel zu bringen und mit Vorurteilen aufzuräumen, soll hier ein Überblick entstehen.

Teil 1: Hochsensibilität, Hochsensitivität, Hypersensibilität – alles gleich?

In der Tat werden die Begriffe aus verschiedenen Gründen häufig synonym verwendet.

Hochsensibilität beschreibt das Phänomen der verstärkten, ungefilterten Reizwahrnehmung. Dieses hat biologische Ursachen – konkrete nachweisbare Gehirnstrukturen, die anders als bei den meisten Menschen sind. Natürlich wirken sich diese Strukturen auch aus. Die Hochsensiblen sind gemessen an den sensorischen Sinnen wie Hören, Tasten, Schmecken, Sehen, Riechen überdurchschnittlich begabt, aber auch anfälliger für Störungen.

Nicht jeder Sinn muss gleich überdurchschnittlich stark ausgeprägt sein, um eine Hochsensibilität zu bedeuten. Erinnern Sie sich an Patrick Süßkinds „Das Parfüm“? Der Protagonist hatte eine besonders feine Nase – hier sprechen wir schon von Hochsensibilität, auch wenn wahrscheinlich der Seh- oder Gehörsinn nicht entscheidend verbessert waren.

Gleichermaßen sind Hochsensible aber auch lichtempfindlicher, schreckhafter bis neurotischer. Sie haben ein waches Auge, ertragen laute Geräusche schlechter und können sich durchaus in Menschenmengen wegen der gewaltigen Flut an Reizen schnell unwohl und kraftlos fühlen.

In diesem Zusammenhang wird nicht selten auch von Hypersensibilität gesprochen. „Hyper“ bedeutet nichts anderes als „übertrieben“ oder „gesteigert“. Das Wort wird von einer negativen Konnotation gezeichnet.

„Nun sei doch nicht so sensibel!“ oder „Du übertreibst schon wieder!“ sind genau die verächtlichen Sätze, die mit einer Hypersensibilität assoziiert werden. Das Problem ist, dass hier die Sensibilität nicht als Charaktereigenschaft, sondern als vorübergehendes Merkmal, ähnlich einer Erkrankung, betrachtet wird. So, als könnte man die Sensibilität loswerden und müsste dies sogar, immerhin bedeutet sie, dass der Hypersensible stark benachteiligt ist.

Erst durch die sehr aktive Arbeit der Hochsensiblen wird auch in Deutschland mehr und mehr erkennbar, was unter dieser vermeintlich zu verletzlichen Oberfläche an Potenzial steckt. Genau hier wird auch die Hochsensitivität frei. Was bisher unter dem Deckmantel der Hochsensibilität, der Empathie oder sogar der Narretei vergraben lag, wird nun erkennbar.

Unter Hochsensivität verstehen wir eine Spielart der Hochsensibilität. Durch die regulären Selbsttests wird häufig deutlich, dass Hochsensitive mehr Punkte erzielen als Hochsensible. Das liegt daran, dass die abgefragten Bereiche der nicht-sensorischen Wahrnehmung kräftiger mit Ja beantwortet werden.

Ein hochsensitiver Mensch kann gleichzeitig auch hochsensibel sein. Ein hochsensibler Mensch ist in der Regel eher nicht gleich hochsensitiv!

 

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